Mahmoud Ahmadi Zaman ist ein ehemaliges Mitglied der Iranischen Boxnationalmannschaft. Aufgrund politischer Repression und Verfolgung floh er nach Deutschland. Im Folgendem erklärt umreißt er seinen Werdegang und seine Beweggründe:
“Ich bin Mahmod Ahmadi Zaman. Ich bin in der Stadt Rey geboren. In einer der südlichen Regionen von Teheran aufgewachsen, begann ich im Alter von 16 Jahren mit dem Boxen. Im selben Jahr startete ich meine Sportkarriere und erreichte mit all den Träumen, die ich mir für mich selbst gemacht hatte, die Meisterschaft in meinem Land.
Aufgrund meiner Fähigkeiten im Sport machte ich schnell Fortschritte und erreichte im folgenden Jahr den ersten Platz in den nationalen Meisterschaften und wurde für das U23- und Erwachsenenteam ausgewählt. Trotz schmutziger politischer Intrigen in der Islamischen Republik, bei der jeder mit politischer Zugehörigkeit und / oder Geld im Vorteil war, kämpfte ich weiter. Trotz meiner einsamen Lage kämpfte ich weiter, obwohl mir jegliche Unterstützung fehlte.
Schließlich wurde ich aufgrund meiner Bemühungen und Erfolge dennoch in die Nationalmannschaft berufen. Es gab jedoch immer noch Probleme wie Reisepässe und Visa für bestimmte Länder. Mehrmals musste ich wegen fehlender Papiere vom Flughafen nach Hause zurückkehren, aber ich gab nicht auf. Schließlich, dank der Bemühungen des Nationalen Olympischen Komitees und einer 20-Millionen Tuman Bürgschaft erhielt ich mein Visum. Auch die uns abgenommenen Reisepässe wurden uns wieder zurück gegeben.
Mit all den Anstrengungen und harten Trainingseinheiten wurde ich für die Teilnahme an den Wettkämpfen in Ungarn ausgewählt. Obwohl es weitere Probleme mit Visa und anderen Herausforderungen gab, ließ ich mich nicht entmutigen. Doch kurz vor meiner Abreise wurde mir mitgeteilt, dass mein Visum nicht ausgestellt werden würde, und alle meine Trainingseinheiten waren umsonst. Enttäuscht kehrte ich nach Hause zurück.
Einige Tage später begann ich erneut zu trainieren, und nach einigen Monaten fand die Auswahl für das Team Teheran statt. Ich wurde erneut ausgewählt, aber meine Teilnahme wurde wieder verweigert. Ich beschloss, mich an den damaligen Präsidenten der Boxföderation der Islamischen Republik, Herrn Ahmad Nategh Nouri, zu wenden, um zu erfahren, warum dies geschah. Meine Beschwerde endete im Rausschmiss aus dem Raum, was zu weiteren Problemen für mich führte.
An diesem Tag eskalierten die Probleme mit dem Präsidenten der Föderation, und ich wurde von allen offiziellen Wettbewerben ausgeschlossen. Ich sah mich gezwungen, zu migrieren, unfreiwillig. Ich wusste nicht, wie ich mit der Migration umgehen sollte, bis ich schließlich mit all den Schwierigkeiten nach Deutschland kam.
Einige Monate nach meiner Ankunft schloss ich mich dem Team FC Nürnberg an und gewann nach einiger Zeit einen Wettbewerb. Dann wurde ich nach München transferiert und wurde für den Verein München 1860 ausgewählt. Nach einigen Kämpfen in der Bundesliga konnte ich aufgrund einer Verletzung in der Nasenregion nicht mehr weiterkämpfen, und vor allem fehlte mir die Motivation.
Schließlich entschied ich mich, mit dem Boxen aufzuhören, obwohl ich hart dafür gearbeitet hatte. Das Schicksal war stärker als ich, und ich konnte meine Träume von asiatischer, weltweiter und olympischer Meisterschaft nicht erreichen. Als ich von einem Freund erfuhr, der in der Föderation tätig war, erfuhr ich, dass der Grund für mein Teilnahmeausschuß die Möglichkeit eines Aufeinandertreffens von mir mit Israelischen Sportlern war. Iranischen Sportlern ist es nicht gestattet gegen Israelische Sportler anzutreten.
Nachdem mir mein Schicksal, das so vielen Iranischen Sportlern gemein ist, entschied ich mich, über diese und andere Angelegenheit, Intrigen und Machenschaften der Islamischen Republik im Sport zu sprechen, um sicherzustellen, dass ich zumindest gegen eine Wiederholung im Leben andere Sportler etwas unternehmen kann.
In der Zeit, als unsere Jugendlichen im November 2019 von den Schergen von Ali Khamenei auf den Straßen des Irans gejagt und getötet wurden, startete ich meine politischen Aktivitäten und versuchte die Stimmer meiner Landsleute im Ausland zu sein. Wir alle müssen als Iraner unsere Träume zu Grabe tragen.
Die Opposition und der Kampf gegen das Regime der Islamischen Republik unter der Führung von Ali Khamenei gehen weiter, bis das iranische Volk triumphiert und eine demokratische Regierung entsteht. Ich werde meinen Kampf fortsetzen, bis das iranische Volk siegt und mein größtes Ziel erreicht wird, nämlich die Freiheit des Irans. Licht siegt über Dunkelheit.
Möge das Licht über die Dunkelheit siegen. Möge der Iran auf ewig sein.”